Blutspendeaktion in Wernigerode

„Herzlich willkommen zur Blutspende - das ist sogar schon deine 20te!“ - So lässt man sich gern begrüßen und nimmt eine kleine Urkunde nebst süßem Präsent entgegen. Es gibt jemanden in der Gemeinde, der schon das Dreifache gespendet hat, aber 20 Aderlässe sind ja auch schon allerhand: und den überwiegenden Teil davon bei den DRK-Terminen in unserer Kirche.

Nach so vielen Spenden sollte der Ablauf mittlerweile Routine geworden sein. Man kennt die zahlreichen Stationen, weiß, wo sie in der Kirche verteilt sind und dass das Büfett der krönende Abschluss sein wird. Doch diesmal weit gefehlt. Der eifrige Spender wurde an Station 2 abrupt mit einem neuen Fragebogen überrascht und zu genauem Lesen gezwungen. Woran man sich plötzlich alles erinnern musste, bevor man sein Kreuz bei Ja oder Nein machen konnte. An Station 3 wartete ebenfalls eine medizinische Neuerung: nach dem obligatorischen Blutstropfen vom Ohrläppchen erfolgte die Temperaturmessung diesmal mittels Stirnthermometer, ohne jegliche Berührung – für viele eine Premiere. Mit den Worten „Und nun geht’s zum Doktor“ wurde man anschließend entlassen. Seine Station befindet sich seit einiger Zeit zwischen Garderobe und Orgelbank, mit einem Sichtschutz vom übrigen Kirchenschiff abgeschirmt. An die zurückliegenden Spendeaktionen erinnernd erwartet man nun die Begegnung mit einem teils ergrauten, gutmütig lächelnden pensionierten Mediziner, der nochmals den Fragebogen überfliegt und nach dem Blutdruck schaut. Wer mit dieser Vorstellung nun bei Station 5 Platz nahm, war sichtlich überrascht, von einem sehr jungen Arzt begrüßt zu werden. Kein graues Haar, aber ebenso freundlich und entspannt wie seine Vorgänger.

War der Puls hier noch einigermaßen normal, änderte sich das spätestens mit dem Gang in die Sakristei, wo die Blutabnahme stattfindet. 20 Spenden hin oder her, den Heidenrespekt vor der Nadel werden manche wohl nie ablegen können. Ganz zu schweigen vom späteren „haarigen“ Entfernen des Heftpflasters - für männliche Spender wahrlich kein Vergnügen! 

Dennoch, das anschließende Büfett und das Gefühl, eine gute Tat getan zu haben, entschädigen allemal und werden wieder gute Gründe für die nächste Spende sein.

Die erste der beiden diesjährigen Blutspendeaktionen in unserer Kirche war mit 68 Spendern wieder sehr erfolgreich. Der nächste Termin ist Sonntag, der 18. September 2016.