„Die Dame aus den 20ern“ oder „Der Zahn des Bauunternehmers“
In der neuen Kirche Wernigerode begrüßte Marc Loose als Vertreter der NAK-Bauabteilung am Samstagmorgen die vielen Geschwister und Gäste zum feierlichen Festakt und gab einen kurzen Überblick auf die Zeit von der Idee bis zur Fertigstellung des Bauprojekts. Die frühen Planungen reichen bis ins Jahr 2009 zurück, als eine kircheninterne Förderkommis-sion erstmalig Neubauten gebietskirchenübergreifend unterstützte, vorwiegend die Gebietskirchen Süddeutschland, Westdeutschland und die Schweiz. Für das unter Denkmalschutz stehende Kirchengebäude in Wernigerode erwies es sich als unschätzbares Glück, dass die Förderung auch auf ein bestehendes Gebäude und entsprechende Erweiterungen zugelassen wurde. Um den Anforderungen einer neuen, dann größeren Gemeinde gerecht zu werden, wurden unter Gesamtkosten von 1,6 Mio. Euro die Räumlichkeiten um einen parallel verlaufenden Anbau für einen neuen barrierefreien Zugang, eine Sakristei und sanitäre Anlagen erweitert. Die übrigen Investitionen dienten einer umfangreichen Renovierung und Erneuerung des Bestands – von der Heizungsanlage über moderne Technik bis hin zu den umfangreichen Holzaufarbeitungen der Kirchenbänke und Fenster. Nicht zuletzt die Orgel, welche für die Bauarbeiten aus dem Gebäude ausgelagert und in den letzten acht Wochen wieder aufgebaut und instand gesetzt wurde. (Eine der 837 Orgelpfeifen muss sich so auf ihren neuen Einsatz gefreut haben, dass sie am darauffolgenden Sonntag beim Gemeindelied zum Abendmahl gar nicht wieder aufhören wollte.) Architekt Sven Martens erläuterte die zugrundeliegenden Überlegungen der Rekonstruktion und Erweiterung und bekundete, wie ihn dieses Kleinod von Anfang an beeindruckt habe. Ziel sei es gewesen, neben den notwendigen Anpassungen des Bestands an zeitgemäße Anforderungen, dem bisherigen Kirchengebäude „als einer alten Dame aus den 20ern“ mit dem Anbau „einen jungen Gefährten an die Seite zu stellen“. Dabei soll Altes und Neues zwar erkennbar, jedoch nicht abgrenzend, sondern harmonisch zueinander empfunden werden. Generalbauunternehmer Peter Schmidt ließ die zurückliegenden Bauarbeiten Revue passieren und bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen, aber auch die allzeit angenehme und freundliche Atmosphäre auf der Baustelle im sonst eher rauen Baualltag. Zu allgemeiner Heiterkeit sorgte Schmidts Erzählung von seinem „Erst-Kontakt“ mit der Neuapostolischen Kirche: Schmidt verbrachte seine Kindheit in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche. Damals bot sich die abschüssig verlaufende Karlstraße, welche vom Eisenberg direkt auf das Kirchengrundstück zugeht, als ideale Fahrradrennstrecke an. Unglücklicherweise löste sich bei einer Abfahrt einmal die Fahrradkette und Schmidt landete ungebremst in einem Zaunfeld unseres Kirchengrundstücks. Von diesem Erstkontakt zeugen seitdem eine Narbe und eine Zahnkrone. Dass Schmidt in keinster Weise nachtragend ist, zeigte sich im Anschluss in Form einer Spendenübergabe der Industriebau-Wernigerode-GmbH in Höhe von 300 Euro an die Kinder der Gemeinde. Diese bedankten sich für die Unterstützung mit einem mitreißenden Lied. Die Spende ist zur Anschaffung von Unterrichtsmaterial für die Schäfchen– und Sonntagsschule vorgesehen. Anschließend überreichte Schmidt als Generalbauunternehmer das Gebäude symbolisch mit einem großen Holzschlüssel der Kirchenleitung und wünschte der Gemeinde viel Freude in ihrem neuen Zuhause.
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