Die Regentschaft Jesu Christi

Am Sonntag, dem 3. Juni 2018, besuchte Apostel Jens Korbien die Gemeinde Wernigerode. Er legte dem Gottesdienst den 10. Vers aus Matthäus 6 – einem Teil des ‚Vaterunsers‘ – zugrunde:  „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Zu Beginn seines Dienens betonte der Apostel sein Anliegen, mit der Wahl dieses Bibelwortes einer gewissen Routine und Gedankenlosigkeit entgegenwirken zu wollen, welche durch stetige Wiederholung dieses gemeinsamen Gebets in jedem Gottesdienst aufkommen könne. Der Ruf „Dein Reich komme.“ lenke zunächst den Blick auf die künftige Wiederkunft Christi und die Errichtung des Friedensreiches (Offb 20, 1-6). Es sei damit der Wunsch des Beters, dass Christi Herrschaft beginnen möge. Darüber hinaus habe dieser Wunsch aber auch eine Bedeutung für das Gegenwärtige. Schon im ‚Hier und Heute‘ solle Christus in unserem Innersten herrschen können. Sein Wesen möge in den Familien und in den Gemeinden zu spüren sein – in Liebe und gegenseitiger Zuwendung. Wir alle trügen die Verantwortung, dass Jesu Regentschaft möglich sei, indem wir ihn in unser Herz aufnehmen und in den Familien und Gemeinden sowie in unserem Umfeld wirken lassen. Auch beim Blick auf Bruder und Schwester wollen wir uns in diesem Zusammenhang nicht von Äußerlichkeiten oder Unzulänglichkeiten ablenken, sondern in ihnen das Reich Gottes suchen und erkennen. Bezogen auf den zweiten Teil des Bibelwortes stellte der Apostel heraus, dass Gott als der Allmächtige und Ewige über Allem stehe und wir uns der Frage, was sein Wille sei, stellen müssten. Gottes Hauptanliegen sei die Gemeinschaft mit uns, als seine Geschöpfe, welche im Besitz eines freien Willens sind. Der Apostel rief dazu auf, uns aus diesem freien Willen heraus zu unserem Schöpfer zu bekennen und mit ihm Gemeinschaft haben zu wollen. Gottes Wille in unserer Zeit sei das Heil und die Erlösung der Menschen, wofür er durch die Sendung und das Opfer seines Sohnes alle Mittel gegeben habe. Mit der Bitte „Dein Wille geschehe“ solle diese Erlösung Raum gewinnen. Es ist kein Ausdruck von Unterwürfigkeit, sondern unseres Verlangens nach dem Heil. Mögen wir uns aber auch mehr und mehr vom Geist Gottes leiten lassen, unseren freien Willen mit seinem in Übereinstimmung zu bringen, insbesondere dann, wenn wir unsere Bitten im Gebet mit den Worten ‚um Jesu Willen‘ beschließen. Wir können gewiss sein, dass Gott uns Kraft und Stärke gebe, wenn wir unseren Willen an seinem ausrichten. Im Anschluss an seine Predigt rief der Apostel den Bezirksältesten Gerald Unruh und den Bezirksevangelisten Peter Berendt zum Mitdienen auf. Nach der Feier des Heiligen Abendmahls ordinierte er einen Diakon für die Gemeinde Wernigerode.