Eröffnungsgottesdienst der neuen Gemeinde Wernigerode

Der Sonntagmorgen erwies sich als erster Belastungstest an die neue Raumkapazität – knapp 300 Geschwister und Gäste waren zum Eröffnungsgottesdienst versammelt. Apostel Jens Korbien legte diesem das Wort aus 2. Korinther 9, Vers 8 zugrunde: „Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.“ Mit dem Lied „Locus iste“ von Anton Bruckner – einst selbst für eine Kirchweihe komponiert – leitete der Chor die Predigt feierlich ein. Auch wenn das Gebäude für die Bauphase nicht entweiht worden war, dankte der Apostel in einem besonderen Gebet für das in den vergangenen Monaten Erreichte und bat um einen besonderen Segen für den Wiederbezug an geweihter Stätte. Bezugnehmend auf das Bibelwort beleuchtete er zunächst die Genügsamkeit des Menschen, welche dieser letztlich ein stückweit selbst in der Hand habe. Mögen wir, trotz manch nachvollziehbarem Wunsch an den Herrn, darauf vertrauen, dass er das gibt, was uns zum Heil dient. Überzogene Ansprüche an ein Gemeindeleben, an die Amtsbrüder oder an uns selbst können unzufrieden machen. Apostel Paulus erhielt diesbezüglich von Gott die Antwort, sich an seiner Gnade genügen zu lassen (vgl. 2. Kor. 12,9). Dankbarkeit an der Gnade Gottes führt zur Genügsamkeit. Diese Gnade als Reichtum zu empfinden, befähigt dazu, gute Werke zu vollbringen. Zu diesem Reichtum zählt ebenso ein lebendiger Glaube an Gottes Verheißungen. Der Apostel forderte die Gemeinde auf, aus diesem Reichtum heraus freudig und fröhlich gute Werke im Sinne Christi zu vollbringen.

Besondere Freude lag den Handlungen vor und nach dem Heiligen Abendmahl zugrunde: Zwei der jüngsten Gemeindemitglieder empfingen das Sakrament der Heiligen Versiegelung und ein Eisernes Jubelpaar den Segen anlässlich seines 65-jährigen Ehejubiläums.

Die neue Gemeinde Wernigerode blickt dankbar auf ein wunderbares Festwochenende zurück und wird sich nun – nach der Fertigstellung des äußeren Kirchengebäudes – im Vertrauen auf Gottes Hilfe der Arbeit im neuen Miteinander widmen.